Beschreibung
Der Rittersitz Holthausen blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Erstmals erwähnt wurde Holthausen im Jahr 1040 als Amtshof des Klosters Überwasser in Münster. Damals gehörten 13 Erbhöfe zum Besitz, drei davon lagen direkt im Ort. Hier hatte auch das Rittergeschlecht von Holthausen seinen Sitz. Als Ministeriale verwalteten sie im Auftrag des Klosters die weitläufigen Ländereien. Zum Gut gehörte eine Burg, die später durch Schenkung an das Kloster Überwasser überging. Die Äbtissinnen residierten dort regelmäßig, etwa während der unruhigen Täuferzeit oder als Sommerresidenz. Im 18. Jahrhundert wurde das Kloster aufgelöst. Burg und Gut Holthausen wurden schließlich getrennt verpachtet – und die Burg im 19. Jahrhundert abgetragen. Die letzten Mauerreste verschwanden erst um 1950.Heute erinnert dieser Ort an eine bedeutende Vergangenheit zwischen kirchlicher Macht, Adel und bäuerlicher Lebenswelt im Münsterland.
So wie auf dem Bild könnte sich die alte Burg dargestellt haben. Jegliche echten Bilder oder Malereien darüber fehlen allerdings.
Der erste Ritter von Holthausen
Die erste urkundliche Belegung der „Ritter von Holthausen“ stammt aus dem Jahre 1177 in der Ritter Walthard von Holthausen genannt wird. Die erste urkundliche Erwähnung der Pfarre Holthausen stammt aus dem Jahre 1265. Zum Gut Holthausen gehörte auch eine Burg. Durch zwei Nonnen aus dem Rittergeschlecht von Holthausen kam der ganze Besitz später dann durch Schenkung an das Kloster Überwasser. Dadurch wurde die Vorsteherin des Klosters Herrin der Burg in Holthausen und residierte dort des Öfteren, so zum Beispiel während der Täuferzeit. Später wurde die alte Burg durch die Äbtissin von Vincke niedergelegt und durch eine neue ersetzt. Im Jahre 1773 wurde das Kloster Überwasser aufgelöst. Die Burg und das Gut wurden der Universität Münster zu Studienzwecken übergeben. Nun wurden Burg und Gut getrennt verpachtet. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Burg dann endgültig abgebrochen. Die letzten Überreste der Fundamente und Außenmauern der Burganlage sind allerdings erst um das Jahr 1950 entfernt worden.
Zeittafel Holthausen
ca. 1000 Das Rittergeschlecht Holthausen hatte dort ungefähr 1.000 Jahre seinen Sitz. Dieses Geschlecht besaß das Gut Holthausen und eine Burg (heute Hof Kalvelage). Der Dorfteil heißt deshalb heute 'Borghof'.
1040 Holthausen wird erstmals als Amtshof des münsterischen Klosters Überwasser erwähnt. Das Rittergeschlecht Holthusen hatte dort vor ungefähr 1000 Jahren seinen Sitz. Dieses Geschlecht besaß das Gut Holthausen und eine Burg. Durch Schenkung kam der Besitz später an das Kloster Überwasser. Die Äbtissin des Klosters hat dort des öfteren während der Wiedertäuferzeit residiert. Sie ließ die alte Burg niederreissen und eine neue errichten.
1265 wurde die Pfarrkirche St. Marien erstmals erwähnt.
1590 wurde Holthausen von den Spaniern geplündert.
1771 wurden fast alle Häuser durch einen Brand zerstört.
1773 wurde das Kloster aufgehoben. Burg und Hof wurden der Universität Münster zu Studienzwecken übergeben.
1779 wurde das Langhaus der Kirche neu erstellt.
1803 Bis zur Säkularisation waren Laer und Holthausen in fürstbischöflicher Zeit Dörfer des Amtes Horstmar.
1804 Gründung der Schützenbruderschaft 'St. Georg', Holthausen-Beerlage.
1822 Holthausen hat 257 Einwohner.
1836 wurden die ehemals zur Beerlage (heute Billerbeck) gehörenden Bauernschaften Esking und Temming der Pfarre Holthausen zugeordnet.
1841 Konstituierung des Amtes Laer mit den Gemeinden Laer und Holthausen.
1952 Fertigstellung der Volksschule; später wieder aufgegeben (heute Kindergarten 'St. Marien' und Sport-/Kulturzentrum).
1957 Aufgabe der Strumpfwirkerei Franz Walters, gegründet 1021.
24.06.1969 Auflösung des Amtes Laer und freiwillige Eingliederung in die amtsfreie Gemeinde Laer als Ortsteil Holthausen. Durch die kommunale Neuordnung wurde diese - wenngleich kleine - Gemeinde nicht angetastet.
Januar 1993 Neubau eines Vereinsheimes des Sportvereins Schwarz-Weiß Beerlage-Holthausen mit Tennisplätzen.
Januar 1997 Neubau einer Großraumgarage für den Löschzug Laer-Holthausen der Freiwilligen Feuerwehr (Am Blick).
April 2000 Anbau eines Pfarrsaales an das bestehende Pfarrgebäude, Borghof.
Februar 2006 Anbau eines Umkleidegebäudes und einer Toilettenanlage an die ehemalige Volksschule Holthausen.
27. Januar 2008 Zusammenlegung der Kirchengemeinden St. Marien Laer-Holthausen und St. Bartholomäus Laer zu einer neuen Kirchengemeinde mit dem Namen 'Katholische Kirchengemeinde Hll. Brüder Ewaldi'.
2012 zum ersten Mal finden am vierten September-Wochenende das Oktoberfest und der Herbstmarkt in Holthausen statt. Die Veranstaltung findet großen Zuspruch in der Bevölkerung.
2015 Die ehemals selbständige Pfarrgemeinde St. Maria Geburt in Holthausen wurde vor 750 Jahren gegründet und feiert dies u.a. mit einem Festgottesdienst am 13. September und einem Kirchweihfest am 27. September.